Eckbuckelquader am „Steinernen Haus“
Noch in keiner veröffentlichten Literatur über Zell a.H. erfasst ist und in keinem Archiv verzeichnet war die Entdeckung im März 2007 von Eckbuckelquadern am „Steinernen Haus“. Die Entdeckung gelang Bertram Sandfuchs am 10.03.07 und wurde sofort dem Landesdenkmalamt Freiburg (mit Fotodokumentation) gemeldet. Kurz darauf besuchten zwei Vertreter des Landesdenkmalamts das „Steinerne Haus“, erstellten eine umfangreiche Fotodokumentation für das staatliche Archiv und bestätigten die Bedeutung dieser Entdeckung. Die Mitglieder des Historischen Vereins wurden umgehend in der Hauptversammlung vom 16.03.07 informiert.
Nach dem derzeitigen Stand der Untersuchungen handelt es sich beim „Steinernen Haus“ um ein
spätmittelalterliches weltliches Gebäude von rechteckigem Grundriss, dessen Kanten mit je 17 Lagen von Eckbuckelquadern befestigt und damit mit einem gewissen repräsentativen Anspruch errichtet worden war. Kein normaler Zeller Ackerbürger konnte sich den Bau eines solchen Anwesens leisten.
Nicht abwegig ist die Annahme, dass es sich um ein Gebäude handelt, das im Zusammenhang der Hoheitsrechte des Klosters Gengenbach bzw. von deren niederadligen Verwaltern steht. Eine intensive Aktenrecherche ist jedenfalls in Gang gesetzt. Wir berichten hier laufend über den neusten Erkenntnisstand.
Was sind Buckelquader?
Buckelquader nennt man die einzelnen Steine eines Bossenwerks. Der Stein wölbt sich auf der Sichtseite buckelartig nach außen und ist nur grob behauen. Die hervorstehenden Enden werden auch Wimpfen oder Bosse genannt. Die Quader werden seitlich von einem 3-6 cm breiten Randschlag eingefasst. Buckelquader werden im mittelalterlichen Burgenbau häufig verwendet.